Cami

Was soll ich sagen, ich bin ein kleines Sorgenkindchen, das viele Fragen aufwirft...

Erstmal ein paar allgemeine Infos zu mir:

Ich bin eine sehr offene, menschenbezogene, liebenswerte, verschmuste Katze, die sehr sensibel ist.

Im Katzenhaus bin ich immer sehr offen und entspannt gewesen, dort habe ich schon viele verschiedene Reize, Geräusche, Menschen und Katzen kennengelernt. Derzeit habe ich ein Separee im Katzenhaus nur für mich, damit ich mehr Ruhe bekomme und ich erstmal beobachtet werden kann.

Im Katzenhaus verstehe ich mich eigentlich mit den meisten Katzen ganz gut und gebe der ein oder anderen auch gerne schon mal ein Küsschen. Ansonsten suche ich dort gerne die Nähe zu meinen Pflegerinnen und Katzenkuschlerinnen, um mir Streicheleinheiten zu holen. Ansonsten klettere ich für mein Leben gerne und bin ein kleines Kletteräffchen.

Da ich als Sphynx Katze nur einen leichten Flaum über der Haut habe und mir das dicke, dichte Fell fehlt, habe ich keinen Schutz gegen die Witterung, die Sonne oder die Kälte und kann/darf leider nur als reine Hauskatze innen leben. Ein gesicherter Balkon, wo ich mal frische Luft schnappen könnte wäre ein Träumchen für mich.

Ich brauche viel Aufmerksamkeit und Beschäftigung, da wir Sphynx Katzen sehr intelligent sind und Kopfarbeit brauchen, gerade auch als reine Wohnungshaltung. Ich bin gerne Mitten im Geschehen und nehme alles um mich herum genau wahr.

Wieso ich ein kleines Sorgenkind bin...

Ich wurde leider schon mehrfach im Tierheim abgegeben, weil ich plötzlich aggressives Verhalten gegenüber meinen Menschen gezeigt habe. Für die Menschen kam es meistens aus heiterem Himmel und das Vertrauen war gebrochen. Im Tierheim habe ich dieses Verhalten bisher noch gar nicht gezeigt, selbst bei möglichen Triggern, daher ist das alles schwer begreifbar und nachvollziehbar für meine Tierpflegerinnen.

Ein kleines Beispiel aus meinem letzten Zuhause: Rückzug wurde respektiert, mögliche Trigger, ausreichend Zeit sowie Beschäftigung wurde berücksichtigt. Meine Besitzerin hatte sich weh getan und kurz "Au" gerufen. Das war Grund genug um mich komplett zu verlieren und kopflos meine Besitzer anzugreifen, Ihnen ins Gesicht zu springen und sie überall zu kratzen und zu beißen. Ich höre dann auch nicht mehr auf und meine Menschen können nur noch vor mir flüchten. Ich ziehe mich dann zurück und sitze ängstlich und zitternd in der Ecke und lasse auch keinen mehr an mich ran. Im schlimmsten Falle verweile ich so oder komme raus und greife erneut an.

Aus diesem Grund werde ich auch nicht zu Kindern vermittelt. Andere Tiere sollten aus Sicherheitsgründen auch nicht in meinem Zuhause leben. Ich brauche einen Menschen, der mit Zeit und mit proffessioneller Hilfe und Unterstützung (Tierverhaltensmediziner), Antworten findet. Mein Blutbild könnte nicht besser sein, trotzdem brauche ich körperliche Unterstützung und brauche ganzheitliche Hilfe. Aus diesem Grund bekomme ich mittlerweile Medikamente, die Ängste und Stress reduzieren sowie impulsives Verhalten dämmen, damit meine zukünftige Familie darauf aufbauend mit mir weiter arbeiten können. Eine ganzheitliche Therapie kann jedoch nur im neuen Zuhause stattfinden, da die Begebenheiten im Tierheim anders sind. Die Kennenlernzeit ist für mich auch viel länger, damit eine Vertrauensbasis vor dem Auszug geschaffen werden kann.

Soweit wir wissen, hatte ich immer liebevolle Menschen an meiner Seite, doch es gab immer den Tag, andem ich plötzlich eine ganz andere Seite von mir zeigte. Ich bin beim Züchter etwas früher als 12 Wochen von meiner Mama getrennt worden. Viel mehr wissen wir leider nicht über diese wichtige Prägungszeit. 

Zurzeit gibt es noch sehr viele offene Fragen, die noch keine Antworten haben. Vielleicht stauen sich bei mir Emotionen an, vielleicht liegt ein Traumata vor und es werden Flashbacks ausgelöst. Wir versuchen uns mit Spezialisten auszutauschen, Infos reinzuholen, uns einzulesen um rauszufinden, was dahinter steckt und probieren euch auf dem Laufenden zu halten.

Ich liege meinen Menschen sehr am Herzen und wir hoffen einfach darauf, dass es irgendwo eine Seele gibt, wo ich ein für-immer-Zuhause bekommen kann und das es etwas gibt, was mir dabei helfen kann.